Chemischer Holzschutz

Arten und Massnahmen!


Der chemische Holzschutz bezieht sich auf die Behandlung von Holz mit chemischen Holzschutzmitteln, um es vor Pilzen, Insekten und anderen Schädlingen zu schützen. Dies ist besonders bei Bauteilen notwendig, die einer hohen Feuchtebelastung oder direktem Kontakt mit Erde und Wasser ausgesetzt sind.


Arten des chemischen Holzschutzes

Biozider Holzschutz: Hier kommen chemische Biozide (Fungizide und Insektizide) zum Einsatz, die Pilze, Insekten und Larven abtöten oder deren Wachstum hemmen. Die Einsatzgebiete sind tragende Bauteile, Gartenhölzer, Pfosten, Terrassenholz. 

Nicht-biozider Holzschutz

Diese Mittel schützen das Holz vor Witterungseinflüssen, indem sie das Eindringen von Feuchtigkeit reduzieren oder UV-Strahlung blockieren. Typische Mittel sind Wachse, Öle, Lacke und Lasuren. Einsatzgebiete sind Oberflächen von Fenstern, Türen, Möbeln oder Holzverkleidungen.

Vorbeugender Holzschutz

Ziel ist es, einen Schädlingsbefall von vornherein zu verhindern, z. B. durch Imprägnierungen.

Bekämpfender Holzschutz

Bei bereits befallenem Holz werden chemische Mittel zur Befallstilgung eingesetzt (z. B. gegen Holzwurm oder echten Hausschwamm).

Besonderheiten bei Bauteilen aus Holz

Tragende Bauteile

Bei statisch belasteten Bauteilen (z. B. Dachstühle, Balken, Brücken) ist der chemische Holzschutz besonders streng geregelt. Hier müssen spezielle Holzschutzmittel verwendet werden, die den Schutz langfristig gewährleisten.

Holz im Außenbereich

Bauteile, die direkter Witterung oder Erdkontakt ausgesetzt sind, müssen vor Feuchtigkeit und biologischem Befall geschützt werden. Kesseldruckimprägnierung ist hier besonders verbreitet.

Holz im Innenbereich

Bei Innenbauteilen wie Möbeln oder Fußböden muss sichergestellt werden, dass keine gesundheitsschädlichen Dämpfe aus den Holzschutzmitteln austreten. Deshalb dürfen nur geprüfte Mittel verwendet werden.

Verarbeitung von Holzschutzmittteln

Streichen oder Spritzen: Holzschutzmittel werden mit Pinsel, Rolle oder Spritzgerät aufgetragen. Mehrere dünne Schichten sind effektiver als eine dicke Schicht.

Tauchen: Bauteile werden in ein Bad mit Holzschutzmittel getaucht, sodass das Mittel tief ins Holz eindringt.

Kesseldruckimprägnierung: In speziellen Druckkesseln wird das Holzschutzmittel tief ins Holz gepresst. Dies ist besonders für Bauteile im Außenbereich oder mit Erdkontakt wichtig.

Arbeitssicherheit beim chemischen Holzschutz

Chemische Holzschutzmittel enthalten oft Stoffe, die gesundheitsschädlich sein können. Deshalb gelten besondere Sicherheitsvorkehrungen:

Persönliche Schutzausrüstung:

  1. Handschuhe: Chemikalienfeste Handschuhe tragen.

  2. Schutzbrille: Beim Spritzverfashren zum Schutz der Augen.

  3. Atemschutz: Bei Verwendung von Spritzgeräten oder stark lösungsmittelhaltigen Holzschutzmitteln.

Arbeitsumgebung:

Holzschutzmittel nur in gut belüfteten Räumen oder im Freien verwenden. Offene Flammen oder Hitzequellen sind zu vermeiden, da viele Holzschutzmittel entzündlich sind.

Lagerung von Holzschutzmitteln:

Chemische Holzschutzmittel immer nur in Originalgebinden, verschlossen und außerhalb der Reichweite von Kindern lagern. Niemals in der Nähe von Lebensmittel aufbewahren.

Entsorgung:

Reste von Holzschutzmitteln und benutzte Werkzeuge umweltgerecht entsorgen. Sie dürfen nicht in den Hausmüll oder ins Abwasser gelangen.

Kennzeichnung beachten:

Holzschutzmittel müssen nach CLP-Verordnung (Kennzeichnung von Chemikalien) gekennzeichnet sein. Beachte die Gefahrenpiktogramme und Sicherheitshinweise.

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Wichtige Normen beim chemischen Holzschutz

  1. DIN 68800 – Holzschutz
  2. EN 335
  3. DIN EN 599-1 und 599-2

Diese Norm ist die wichtigste Grundlage für Holzschutz in Deutschland und umfasst:

  • DIN 68800-1: Allgemeine Grundlagen, Anforderungen und Begriffe

  • DIN 68800-2: Vorbeugender chemischer Holzschutz

  • DIN 68800-3: Baulicher Holzschutz

  • DIN 68800-4: Maßnahmen bei bestehendem Schädlingsbefall

Diese Norm teilt Holzbauteile in Nutzungsklassen ein, je nach Belastung durch Feuchte:

  • Nutzungsklasse 1: Holz im trockenen Innenbereich

  • Nutzungsklasse 2: Holz im überdachten, aber feuchtebelasteten Bereich

  • Nutzungsklasse 3: Holz im Außenbereich ohne Erdkontakt

  • Nutzungsklasse 4: Holz mit direktem Erdkontakt

Diese Normen regeln die Anforderungen an die Wirksamkeit von Holzschutzmitteln.

Gütesiegel für Holzschutzmittel

  • RAL-Gütezeichen Holzschutzmittel
    Dieses Siegel garantiert, dass Holzschutzmittel eine geprüfte Wirksamkeit haben und Umwelt- sowie Gesundheitsstandards erfüllen.

  • Blauer Engel
    Für Holzschutzmittel, die besonders umweltfreundlich sind und wenig Schadstoffe enthalten.

  • Natureplus-Siegel
    Dieses Siegel steht für nachhaltige und gesundheitlich unbedenkliche Baustoffe.

Fazit

Der chemische Holzschutz ist ein unverzichtbares Mittel, um Holzbauteile dauerhaft vor Schädlingen und Witterung zu schützen. Dabei ist es wichtig, die passenden Holzschutzmittel auszuwählen und diese korrekt zu verarbeiten. Die Einhaltung von Normen wie der DIN 68800 sowie das Tragen von Schutzausrüstung sorgen für eine sichere und nachhaltige Anwendung.

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